Umwelt und Klima

Die Klimakrise ist kein Problem der Zukunft, sondern bereits heute Realität – auch in der Schweiz. Die  CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist so hoch wie seit mindestens 2 Millionen Jahren nicht mehr. Im Vergleich zur vorindustriellen Zeit hat dies bereits zu einer globalen Erwärmung von +1.1°C geführt. In der Schweiz beträgt die Erwärmung bereits +2.5°C. Es besteht kein Zweifel daran, dass wir Menschen für diese Veränderungen verantwortlich sind. Die Klimakrise führt zu grossen sozialen Ungleichheiten. So sind die reichsten 10% der Weltbevölkerung für 36-45% der Treibhausgasemissionen, kurz THG, verantwortlich. Gleichzeitig leiden die Menschen im globalen Süden am stärksten unter den Folgen der Krise.

Massnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen sind unerlässlich: Jedes Zehntelgrad Erwärmung, das vermieden wird, erleichtert es unserer Gesellschaft, sich an die neue Umwelt anzupassen. Die kleinen Schritte, die jede*r Einzelne im Alltag unternimmt, sind unerlässlich, aber sie machen nur 20% der Treibhausgasemissionen aus, was angesichts der Herausforderungen viel zu wenig ist. Entscheidend sind systemische Veränderungen auf der Ebene der Kantone, des Bundes oder auf internationaler Ebene. Um die globale Temperatur zu stabilisieren, sind sofortige und einschneidende Massnahmen auf allen Ebenen notwendig.

Es ist entscheidend anzuerkennen, dass wir in einer Welt mit mehreren Krisen leben. Die Klimakrise und die Biodiversitätskrise zum Beispiel sind miteinander verknüpft und müssen als Ganzes betrachtet werden, um ihnen wirksame Massnahmen entgegensetzen zu können. 

Doch selbst wenn es gelingt, die Treibhausgase deutlich zu reduzieren, die Energiewende zu vollziehen und die Auswirkungen auf die Biodiversität zu verringern, sind gewisse Veränderungen wie der Anstieg des Meeresspiegels oder das Abschmelzen der Gletscher nicht mehr zu verhindern. Wir müssen uns kollektiv organisieren, damit wir auch in Zukunft essen, trinken, unsere Kinder grossziehen und ein schönes Leben führen können. Diese Anpassung muss auf lokaler und kollektiver Ebene erfolgen. Das individualistisch-kapitalistische Denken ergibt keinen Sinn mehr, wenn die Gemeinschaft bedroht ist.

In der Schweiz werden die Veränderungen ohne radikale Massnahmen tiefgreifend sein: ein Anstieg der Durchschnittstemperatur um 4 bis 5°C bis 2050 und weniger Niederschläge im Sommer. Das Anpassungspotenzial lokal und dank dem Finanzplatz Schweiz auch international immens. Wir müssen Landwirtschaft, Wohnen und Mobilität neu erfinden, um allen Menschen ein würdiges Leben zu ermöglichen. 

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