Gesellschaft

Sexismus wird durch Institutionen, Sprache und Gesellschaft aufrechterhalten. Die Bilder, die wir sehen, die Texte, die wir lesen und die Musik, die wir hören, festigen Stereotypen unterbewusst. Wenn sie nur die Sicht privilegierter, weisser, euro-amerikanischer cis-hetero Männer widerspiegeln, werden Sexismus, Stereotypen und falsche Darstellungen geschlechtsspezifischer Minderheiten aufrechterhalten. Der Fokus liegt auf einem Kanon, der die Welt durch eine deformierende Linse darstellt: Kulturelle, ethnische, sexuelle Orientierungen und geschlechtliche Identitäten bleiben ebenso unberücksichtigt wie Faktoren wie Neurodiversität und Behinderung.

In unserer Gesellschaft werden Vorbilder in Kunst  und Schulunterricht von männlichen Figuren aus vergangenen Jahrhunderten dominiert. Lehrbücher erhalten, wenn überhaupt, nur wenige FINTAQ-Personen, weshalb wir die Männerdominanz als natürlich, normal und selbstverständlich verinnerlichen. Wenn in der Bildung hauptsächlich und fast ausschliesslich über cis-hetero Männer gesprochen wird, lässt das glauben, dass es keine anderen Menschen gibt, über die wir sprechen könnte. Das stimmt aber nicht.

FINTAQ-Personen wurden historisch diskriminiert und ausgegrenzt , was ihre Entwicklungsmöglichkeiten einschränkten und ihnen eine zweitrangige Rolle in der Gesellschaft auferlegte. Dies führt zu der vorherrschenden Annahme, dass nur Männer eine bedeutende Rolle in der Gesellschaft spielen, sei es im politischen, wirtschaftlichen, sportlichen oder kulturellen Bereich.

Vielfältige Ansichten und Darstellungen der Welt sind für eine Demokratie unverzichtbar und eine Bereicherung für die Gesellschaft als Ganzes. FINTAQ-Personen werden systematisch und strukturell unsichtbar gemacht, sind unterrepräsentiert und haben keine gerechte Chancen auf faire Entlohnung und Anerkennung.

Deshalb fordern wir als Junge Grüne ein Gender Budgeting, um die Arbeit von geschlechtsspezifischen Minderheiten sichtbar zu machen und zu fördern sowie ihre Bedingungen zu verbessern, damit sie künstlerische und intellektuelle Werke schaffen können. Eine progressive Geschlechterquote in Führungspositionen in Kultur, Politik und Wirtschaft sowie eine Strategie der Diversität und Inklusion seitens der Institutionen. Diversität ist ein Vorteil. Es geht darum, die Suche nach einer Vervielfältigung von Standpunkten, Erfahrungen und Geschichten mit der richtigen Mischung von Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts, Herkunft und kulturellem und sozialem Hintergrund zu betonen.